Backen mit Simone 20.10.2009
In Berlinchen ist die Kinder-und Jugendarbeit ein Schwerpunktthema des Ortsvorstehers
BERLINCHEN - Fröhliche Kinderstimmen sind bis vor die alte Schule in Berlinchen zu hören. Der Freizeittreff in dem Wittstocker Ortsteil ist schon früh am Nachmittag sehr gut besucht. „Nicht außergewöhnlich in den Herbstferien“, meint Betreuerin Simone Jenz. Auch an den Schultagen kommen die meisten Kinder frühzeitig nach erledigten Hausaufgaben in diese Einrichtung. Wenn für sie aber um 18 Uhr endgültig Feierabend ist, dann rücken meistens die Größeren, die Jugendlichen zur alten Dorfschule an und nehmen die Räume in Beschlag. Auch sie bleiben nicht unbeobachtet. Simone Jenz schaut öfter an jedem Abend nach dem Rechten und organisiert stets auch einen Schlüsseldienst. Dabei ist es selbstverständlich, dass die Jugendlichen den Klub nicht vorher verlassen, bevor wieder jeder Stuhl an seinem Platz steht und alles gesäubert ist.
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„Mir war von Anfang an klar, dass der Freizeittreff im Dorf nicht unbeaufsichtigt bleiben darf. Dabei haben wir uns als Ortsbeirat auch nicht ausschließlich auf die Zuständigkeit der mobilen Jugendarbeit des Kreises verlassen, sondern selbst organisiert“, sagt Ortsvorsteher Bernd-Holger Weihshahn. Mehrere Helferstellen für Arbeiten im Dorf hat er beantragt, darunter die Betreuerstelle für den Freizeittreff in Berlinchen. „Die Betreuung ist eine Sache des ganzen Dorfes. Das sind unsere Kinder, die sich hier wohlfühlen sollen“, sagt Weihshahn. Deshalb war es ihm auch so wichtig, die Stelle gefördert zu bekommen. Das habe mit Hilfe der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft in Wittstock innerhalb weniger Antragsmonate geklappt.
Den Freizeittreff in Berlinchen einfach dichtzumachen, weil die mobile Jugendarbeit möglicherweise in Frage gestellt ist, kommt für den Ortsvorsteher nicht in Frage. „Bei meinem Besuch zum Tourismustag in Wittstock habe ich von der Kulturamtsleiterin in Wittstock auch erfahren, dass uns die mobile Jugendarbeit weiterhin erhalten bleibt“, gibt Weihshahn seine Informationen weiter. Diese Entscheidung gefällt ihm, die mobile Jugendarbeit sei eine willkommene und gute Ergänzung zum eigenen Freizeitangebot im Dorf. „Die Stelle ist auch ein ganz wichtiger Knotenpunkt zwischen der Kommune und den Freizeittreffs in den Dörfern. Durch sie erfahren wir, was auch in der Stadt mitgenutzt werden kann und können uns selbst beraten lassen“, sagt der Ortsvorsteher. Beispielsweise werden die Kinder jetzt in den Herbstferien verstärkt die Stadt besuchen, um die Bibliothek kennenzulernen und städtische Freizeitstätten zu besuchen. Da die MAE-Stelle für Simone Jenz bis zum Sommer 2010 zunächst gesichert ist, haben die Kinder eine Ansprechpartnerin, mit der sie sich gut verstehen.
„Ich hoffe auch, dass die Stelle anschließend gleich fortbestehen kann. Wir brauchen die Betreuerin im Dorf“, beharrt der Ortsvorsteher auf die Errungenschaft. Dafür setzt er sich jetzt wieder ein. (Von Gerd-Peter Diederich)