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Berlinchener U-Boot bei Kassel gestrandet

Das U-Boot wurde am Freitag mit einem Kran auf einen Lkw verladen. Die Reise ging nicht in die Müritz sondern nahe Kassel in ein Museum.

Günter Smola und Rudolf Beckel hatten einen Traum, mit ihrem U-Boot, wollten sie in der Müritz auf Tauchfahrt gehen. Diese Träume sind wie Schaumblasen zerplatzt, als der Metallbauer Rudi Beckel 2009 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte.


Ohne Hektik, ohne Eile hatte Beckel an dem U-Boot gearbeitet, die Konstruktionszeichnungen waren in seinem Kopf, alles wurde freihändig gebaut. Trotzdem schien der Rumpf perfekt, die Berechnungen über die Gewichtsverteilung und die Position des schweren Diesel-Antriebsmotors stimmten fast auf den Zentimeter genau. Sogar einen nagelneuen, originalen sowjetischen Panzermotor hatten die Tiefseetaucher für das U-Boot gekauft. Beide träumten schon vom ersten Tauchgang. 2008 im Hafenbecken von Rechlin wurden dann getestet. In einer wilden Fahrt durch die Ostprignitz ins benachbarte Mecklenburg-Vorpommern wurde damals das U-Boot über Landstraßen geschleppt. Zusammen hatten die beiden Männer Kenterversuche unternommen, das U-Boot ließ sich nicht umkippen. Sie staunten selbst darüber, wie unerwartet groß der Auftrieb des schweren Stahlrumpfes war. Bei einem ersten Flutungsversuch wäre der Rumpf dann aber fast im Hafenbecken abgesoffen, ein Ventil saß noch nicht richtig. Mit dem Hafenkran wurde ein vorzeitiger Untergang verhindert. Jetzt steht das U-Boot trocken und sicher bei einem Museumsinhaber und Gastwirt in der Nähe von Kassel. Als Blickfang im Vorgarten wird es genau wie in Berlinchen viele neugierige Blicke auf sich ziehen.